Als nächstes findet normalerweise eine körperliche Untersuchung statt. Hauptbestandteile der körperlichen Untersuchung zur Feststellung einer Osteoporose sind eine gründliche Inspektion und gegebenenfalls funktionelle Untersuchungen. Bei der Inspektion wird vor allem auf die Haltung (Witwenbuckel) und Hautfaltenbildungen am Rücken (Tannenbaumphänomen) sowie auf Verspannungen der Rückenmuskulatur geachtet. Messung von Körpergewicht und Körpergröße sind einfache, jedoch unverzichtbare Bestandteile. Übliche funktionelle Untersuchungen beschränken sich vor allem auf koordinative Fähigkeiten zur Feststellung eines erhöhten Sturzrisikos, wie z.B. Aufstehen aus dem Stuhl ohne fremde Hilfe, Stand auf einem Bein oder Gehen auf einer Linie.
Natürlich sind hier in der Regel erst bei älteren Patientinnen oder Patienten, die bereits an einer Osteoporose leiden, positive Befunde zu erwarten. Trotzdem sollte auf diese relativ einfach durchzuführenden Untersuchungen auch bei jüngeren Patientinnen oder Patienten, die vielleicht nur zu einer Vorsorgeuntersuchung kommen, nicht verzichtet werden. Erst danach wird man in der Regel eine weiterführende apparative Diagnostik veranlassen (Cartoon: T. Thiessen, Ärztelatein im Klartext).